Animationsfilme mit Geschichten aus der DDR
Der Fall der Mauer leitete 1989 das Ende der DDR ein. Mit sechs animierten Filmen, die zu großen Teilen auf realen Geschichten beruhen, erinnern wir an diesen wichtigen Tag. Die Filme erzählen vom Leben in der DDR, das sich in vielen Bereichen deutlich vom westdeutschen Alltag unterschied. Sie zeigen den Drang nach persönlicher und politischer Freiheit und den Repressionen, die vor allem junge Menschen zerstörten oder töteten. Sie erzählen aber auch von schönen und absurden Momenten. Eine animierte Zeitreise in ein Land, das es nicht mehr gibt.
6 Filme | 72 Min. | ohne FSK | Originalfassung mit englischen Untertiteln
Montag, 25. November, 18:45
Cinema (Innenstadtkinos Stuttgart, Königstr. 22)
Tickets gibt es hier
ANYU – ODER WIE STALIN SEINE NASE VERLOR
Regie: Lina Walde | 8 Min. | Deutschland 2016
Ein Trickfilm über Budapest 1956, über die Flucht einer Mutter und über eine Tochter die bei einer Gans aufwächst. Der Film ist inspiriert von Interviews mit Zeitzeuginnen. Dabei finden Dokumentarisches und Narratives einen experimentellen Zugang zur Illustration von Erinnerungen.
HOTEL ASTORIA
Regie: Falk Schuster, Alina Cyranek | 28 Min. | Deutschland 2020
Leipzig, 1986: Das Hotel Astoria ist ein magischer Ort. Hier treffen sich Geschäftsleute, Prostituierte, die SED und das normale Volk. Doch Hummer und Kaviar wegen der Mangelwirtschaft nicht immer. Und die Stasi? Die hat alles fest im Blick. Die vielen Wahrheiten aus dem sozialistischen Alltag eines Luxushotels.
CRISS CROSS
Regie: Caroline Hamann, Fritz Penzlin | 8 Min. | Deutschland 2020
CRISS CROSS ist ein Film über die Liebe und über eine Grenze. Wer ist stärker? Durch eine Verkettung (un)glücklicher Zufälle muss ein Liebespaar die Grenze überwinden. Oder doch lieber untertunneln? Bürokratie und Vergangenheit legen den beiden immer wieder Steine in den Weg – zwar nur aus Papier, aber trotzdem nicht ohne.
MICKI
Regie: Izabela Plucinska, Alexander Lahl | 6 Min. | Deutschland 2014
Aus Liebe will die 18-jährige Marienetta, genannt Micki, über die Berliner Mauer aus der DDR fliehen. Keine zwei Meter vor dem Ziel endet ihre Flucht tragisch. Eine wahre Geschichte.
1989 – UNSERE HEIMAT, DAS SIND NICHT NUR DIE STÄDTE UND DÖRFER
Regie: Schwarwel | 14 Min. | Deutschland 2014
Dieser Trickfilm erzählt semidokumentarisch die Ereignisse und die Geschichte der „Friedlichen Revolution“ in der DDR, die mit der Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig ihren entscheidenden Wendepunkt nahm hin zum Gelingen einer allumfassenden Wende, zum Mauerfall am 9. November und schließlich zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990.
BIEGEN & BRECHEN
Regie: Falk Schuster, Mike Plitt | 8 Min. | Deutschland 2022
Weil seine Mutter die DDR kritisiert, wird der 11-jährige Alex ins Heim gesteckt. Von dort flieht er mehrmals – bis er mit 14 Jahren in den berüchtigten Geschlossenen Jugendwerkhof im sächsischen Torgau kommt. Torgau ist die Höchststrafe für unangepasste Jugendliche in der DDR, ein staatliches Umerziehungsgefängnis.
Filmstill: Hotel Astoria (Copyright: hug films)