Grand Prix:
Großer Animationsfilmpreis des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart in Höhe von 10.000 Euro
27
Regie: Flóra Anna Buda
Frankreich, Ungarn 2023, 10:44 min
Jurybegründung
Der Film „27“ hat uns überzeugt, weil er die Realität der heutigen Generation widerspiegelt, für die Unabhängigkeit wahrer Luxus ist. Der Film zeigt herausragende Bilder und ein großartiges Drehbuch, das Realität und Fantasie perfekt miteinander verbindet.
Special Mention:
Mariupol. A Hundred Nights
Regie: Sofiia Melnyk
Ukraine 2023, 7:26 min
Jurybegründung
Eine besondere Erwähnung verdient auch der Film „MARIUPOL. A hundred Nights“, der sich gegen die Brutalität der unzähligen sichtbaren und unsichtbaren Kriege wendet, die überall auf der Welt geführt werden. Kriege, die das Licht unschuldiger Menschen auslöschen, bevor sie die Gelegenheit haben, zu leuchten.
Lotte Reiniger Förderpreis für Animationsfilm:
Der Preis für den besten Abschlussfilm in Höhe von 10.000 Euro, gestiftet von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg
Dodo
Regie: Yi Luo
Deutschland 2023, 12:36 min
Jurybegründung
Wir haben einen Film gesehen, der sich mit dem Trauma des Verlusts des Vaters in einer entscheidenden Phase der kindlichen Entwicklung beschäftigt. Ausgeführt in einem sehr beeindruckenden künstlerischen Stil, der den Betrachter akribisch in die Tiefe der Geschichte zieht.
Special Mention:
Recordari
Regie: Carolina Cruz
Deutschland 2024, 9:31 min
Jurybegründung
„Recordari“ erinnert an das brutale Pinochet-Regime in Chile – aus persönlicher Sicht erzählt, mit Schönheit und Filmkunst.
Der Publikumspreis des ITFS in Höhe von 6.000 Euro, gestiftet vom SWR (Südwestrundfunk)
Mee and Burd
Regie: Greg Mcleod
Vereinigtes Königreich 2023, 7:48 min
Preis für den besten Studierendenfilm in Höhe von 2.500 Euro, gestiftet von der LFK Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg
It’s just a whole
Regie: Bianca Scali
Deutschland 2023, 10:37 min
Jurybegründung
Wir möchten den Preis an den Film „It‘s just a whole“ vergeben. Für die brillante Art und Weise, in der die Künstler uns in eine dramatische Erfahrung führen, in der man seine Existenz angesichts einer zuweilen kühlen Realität, Einsamkeit und der Urangst vor dem Verschwinden bewältigt – Für den einzigartigen Animationsstil des Films, in dem Bilder, Sounddesign und Haptik auf eine Weise eingesetzt werden, die unmittelbar emotionale wie physische Wirkungen vermittelt.
Special Mention:
Oliver the Giant (Oliver, az óriás)
Regie: Júlia Lantos
Ungarn 2023, 8:14 min
Jurybegründung
Eine besondere Erwähnung möchten wir dem Film „Oliver the Giant“ von Júlia Lantos für den künstlerischen Mut verleihen, einen Raum zu öffnen, in dem Fragen gestellt werden, anstatt Antworten zu finden.
Preis für den besten Animationslangfilm
Sirocco and the Kingdom of the Winds
(Sirocco et le Royaume des Courants D’air)
Regie: Benoît Chieux
Frankreich, Belgien 2022, 76 min
Jurybegründung
Dieser Film wurde mit dem Preis ausgezeichnet, weil er das Medium der Animation in hervorragender Weise für die Schaffung einer originellen und poetischen Welt nutzt und komplexe Themen auf Augenhöhe mit Kindern darstellt. Die künstlerische Gestaltung ist auf einem Niveau, bei dem wir das Gefühl hatten, dass jedes Einzelbild ein eigenständiges Gemälde ist, das ausgestellt werden könnte. Und schließlich haben uns die Herzlichkeit, der Humor und die Originalität der Geschichte in ihren Bann gezogen.
Special Mention:
Lonely Castle in the Mirror (Kagami no kojō)
Regie: Keiichi Hara
Japan 2022, 116 min
Jurybegründung
„Lonely Castle in the Mirror“ erhält eine besondere Erwähnung für die mutige und einfühlsame Erzählung des wichtigen Themas der Überwindung der Einsamkeit durch eine unerwartete Freundschaft.
Der Preis für den besten Animationskurzfilm zu den Themen Klimaschutz, Artenvielfalt, Umwelt und Nachhaltigkeit in Höhe von 7.500 Euro, gestiftet vom Verband Region Stuttgart
On the 8th Day (Au 8ème Jour)
Regie: Agathe Sénéchal, Alicia Massez, Elise Debruyne, Flavie Carin, Théo Duhautois
Frankreich 2023, 8:12 min
Jurybegründung
Es dauerte sieben Tage, die Welt zu erschaffen, es dauerte nur einen, um ihr Gleichgewicht zu stören. Die Regisseur*innen schaffen es in künstlerischer Form und ohne Worte, die kollektive Geschichte der Erde mit Garn, Filzwesen, 3d-Animation und Musik zu erzählen. Die erzeugte Wirkung ist wunderschön und voller Fantasie. Die gewählte Konzeption und das Storytelling ist klar und abgerundet.
Special Mention
ABOUT A COW (O krávě)
Regie: Pavla Baštanová,
Tschechische Republik/Schweiz 2023, 12 Min.
Jurybegründung
Eine fantasievolle und verspielte Collage aus Bildern aus dem Leben der Kühe.
Ein Mosaik aus kleinen Geschichten aus aller Welt, in denen Kühe positive und negative Momente erleben. Der Kurzfilm schildert das Leben eines Tieres in einem globalen Kontext und seine Beziehung zu Menschen.
Die visuell farbenfrohen Bilder zeigen die Kuh als ein sensibles und bewundernswertes Wesen und gibt uns als Zuschauer:innen ein friedliches und entspanntes Erlebnis.
Preis für den besten animierten Kurzfilm für Kinder: In Höhe von 4.000 Euro, gestiftet von Studio 100 International
#doudouchallenge
Regie: Alexandra Delaunay-Fernandez, Julie Majcher, Marine Benabdallah-Crolais, Noémie Segalowicz, Scott Pardaillhe-Galabrun, Sixtine Emerat
Frankreich 2023, 6:18 min
Jurybegründung
Wir haben diesen Film ausgesucht, da die Geschichte sehr lustig aber auch ernst ist. Smartphones und Sozial Medien sind ein aktuelles Thema, dass sowohl Kinder als auch deren Eltern beschäftigt. Daraus wurde eine originelle Geschichte mit mega cooler Musik, die außerdem sehr schön animiert ist.
Special Mention:
The Story of Bodri (Historien Om Bodri)
Regie: Stina Wirsén
Schweden 2022, 13:05 min
Jurybegründung
Wir haben uns für den Film entschieden, weil wir ihn sehr interessant finden und weil wir es wichtig finden, dass diese Geschichte auf der großen Leinwand erzählt wird. Ganz besonders finden wir auch, dass der Film auf einer wahren Begebenheit beruht und dass man so die Geschichte und die Gefühle der damals verfolgten Menschen gut nachvollziehen kann.
Tricks for Kids Publikumspreis:
Der Preis für den Publikumsliebling des Kinderfilm-Festivals des ITFS in Höhe von 1.500 Euro, gestiftet von der L-Bank
The Mystery of Missing Socks (Kadunud Sokid)
Regie: Oscar Lehemaa
Estland 2023, 19:44 min
Preis für das beste und innovativste animationsbasierte Computerspiel aus Deutschland in Höhe von 5.000 Euro, gestiftet von der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
Closer the Distance
Studio: Osmotic Studios GmbH
Publisher: Skybound Games
Genre: Narrative Life-Simulation
Jurybegründung
„Closer the Distance“ spricht die Spielenden auf ungewöhnlich sensible Art an und schafft dabei den Spagat zwischen Narrative und Gameplay. Die unterschiedlichen Charaktere lassen uns den komplexen Trauerprozess begleiten und auf wunderschöne Weise erleben, wieviel ein einzelnes Leben bei anderen beeinflusst. Bei uns hat das Spiel einen Nachhall hinterlassen, der länger trägt als die Geschichte selbst. Und wir freuen uns darauf das fertige Spiel spielen zu können.
Der Preis für das beste deutsche Drehbuch für einen Animationslangfilm in Höhe von 2.500 Euro, gestiftet von den Animation Media Creators Region Stuttgart (AMCRS)
Das NEINhorn
Drehbuch: Marc-Uwe Kling, Marcus Sauermann
Produzentin: Nicole Kellerhals
Produktion: X Filme Creative Pool
Jurybegründung
Ein Einhorn oder die Kunst des Nein-Sagens
Nein ist die negative Antwort auf eine Frage, die positiv oder negativ beantwortet werden kann, quasi die Negation der positiv formulierten Aussage – alles klar? Kenner wissen nun – der Preis des diesjährigen 18. Drehbuchpreises in der Kategorie bestes deutsches Drehbuch für einen abendfüllenden, noch nicht realisierten Animationsfilm geht an – Das NEINHORN. Nein heißt aber auch sich ernst nehmen. Das meint auch unser neugeborenes Einhorn aus dem Herzwald und nimmt sich sehr ernst. Denn trotz des Verspeisens von gezuckertem Glücksklee benimmt sich das Neugeborene gar nicht einhornmäßig. Es sagt immer und zu allem NEIN und erhält seinen Namen – Neinhorn. Dem Neinhorn wird es bald zu bunt im lilalieben Herzwald und bricht auf in die Welt. Dort trifft es den Waschbären Wasbär, der nichts will, einen Hund namens Nahund, dem alles schnuppe ist und eine widerborstige Prinzessin und KönigsDochter, die in einen Turm eingesperrt wurde und Widerworte liebt. Zu viert sind sie ein ziemlich unschlagbares Team der Nichtangepassten: Nein, Was, Doch, Nah und? Ein Roadtrip der anderen Art beginnt, auf dem allein der Spaß und Sprachwitz zählt und nicht die musterpädadogische Aufbereitung zum Thema Trotz. Erfolgsautor und Kabarettist Marc-Uwe Kling ist ein weiterer großer Wurf gelungen, diesmal für Kinder, für die kleinen Neinkinder, doch wird auch für die Lachmuskeln ihrer Eltern gut gesorgt. Und so wird das Nein-Horn bald erfolgreich, bunt und Nein-sagend durch die deutschen Kinolande traben…
Special Mention:
Die Olchis – Dino-Alarm!
Drehbuch: Toby Genkel
Produzentin: Gisela Schäfer, Sunna Isenberg
Produktion: gretels gold GmbH
Jurybegründung
In dem wunderbaren Drehbuch „Die Olchis – Dino Alarm!“ von Toby Genkel stürzen sich die berühmten, manchmal etwas mürrischen, aber sehr sympathischen Olchis und ihre Freunde in ein neues Abenteuer.
Mit der Zeitmaschine geht es 70 Millionen Jahre zurück in die Zeit der Dinosaurier, um das Dino-Baby „Rexy“, das vom fliegenden Drachen „Feuerstuhl“ der Olchis als Ei auf der Müllhalde gefunden wurde und dank seiner Pflege geschlüpft ist, zu seinen Eltern zurückzubringen. Auf dieser Reise werden die Olchis und Rex von der sensationsgierigen Lehrerin durch die Zeit gejagt. Die spannende Geschichte der Olchis wird nun um die wunderbare und interessante Welt des Erdmittelalters erweitert und entführt die Kinder in die faszinierende Welt der Dinosaurier. Das Drehbuch ist erfrischend und unterhaltsam und bringt nach dem Erfolg des ersten Films eine neue, spannende und faszinierende Version in die Kinos.
Der Preis für das deutsche Drehbuch mit dem größten internationalen Marktpotential in Höhe von 1.500 Euro gestiftet von Pink Parrot Media
Out of Frame
Drehbuch: Keiron Self, Giles New
Produzentinnen: Emely Christians, Sonja Matthes
Produktion: Ulysses Film Production
Jurybegründung
Das Drehbuch mit dem größten internationalen Marktpotential ist eine spannende Geschichte in einer originellen Erzählwelt mit einer didaktisch klugen Annäherung an die Welt der Kunst. In einem strukturell klassischen Abenteuerplot machen sich Harold, Kunstexperte und Hund der Kunstrestauratorin Lori, und Mimi, eine junge Mischlingshündin, die aus ihrem eigenen Gemälde entflohen ist, auf den Weg durch die Gemälde der Kunstgeschichte, um Mimis Frauchen Evi zu finden, die vermisst wurde, als die Farben von der Leinwand verschwanden. Das Drehbuch erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer Reise durch die Kunstgeschichte, bei der unsere beiden Protagonisten auf Da Vincis Hermelin, Baselitz‘ Adler, Marcs Tiger, Munchs Schreihals und viele andere ikonische Figuren aus der Welt der Kunst treffen, und verbindet sie mit einer berührenden Geschichte über Liebe, Freundschaft, Loyalität und die vielen Quellen der Inspiration, die ein visuelles Feuerwerk der Stile und atemberaubende Bilder verspricht.
Die Jury sieht ein sehr breites Zielpublikum weltweit, denn das Drehbuch bietet sowohl ein kindgerechtes Abenteuer in einer buchstäblich bunten Welt mit einem genialen Zugang zur Kunst, als auch Unterhaltung für kunst- und geschichtsinteressierte Erwachsene. Es ist eine außergewöhnliche Mischung aus anspruchsvoller Familienunterhaltung im besten Sinne des Wortes … und einem Bildungsauftrag. Der Preis für das Drehbuch mit dem größten Marktpotential geht daher an „Out of Frame“ von Giles New und Keiron Self, basierend auf dem Kinderbuch „Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand“ von Manuela von Perfall.
Preis für das beste innovative und zukunftsweisende Geschäftsmodell im Animationsbereich in Höhe von 7.500 Euro, gestiftet vom Verband Region Stuttgart
Black Goblin
Ana Betancourt (CEO), Vereinigtes Königreich
Jurybegründung
Mit BLACK GOBLINs innovativer Software THOL konzentriert sich das Unternehmen darauf, die Art und Weise zu verändern, wie Kreative mit Sound arbeiten. Mit Hilfe der Technologie des maschinellen Lernens in Echtzeit ermöglicht die Plattform THOL Kreativen, hochwertige, anpassbare Soundeffekte direkt auf visuellen Inhalten zu erzeugen. Um auf eine solche Idee zu kommen, muss man die Bedürfnisse der Postproduktion im Detail kennen und verstehen. Das ist bei Black Goblin der Fall. Mit der Erfindung von THOL haben sie ein unglaublich nützliches Tool für die Sound-Postproduktion geschaffen, das Effizienz und Qualitätsansprüche auf das Beste vereint. THOL ist eine kleine Anwendung mit einer großen Wirkung für die gesamte Branche. Die Jury entschied, dass diese innovative Geschäftsidee einzigartig ist und das Potenzial hat, zu wachsen und den diesjährigen Trickstar Business Award verdient hat.
Special Mention:
Zeuniks
David Aguirre Hoffmann (Art Director & Illustrator), Deutschland
Jurybegründung
Die Trickstar Business Award Special Mention geht an:
Art Director & Illustrator David Aguirre Hoffmann, für seine erfrischende Sicht auf europäische Identität und Character Design mit ZEUNIKS – Eine Reihe von heiteren Charakteren, die die nationalen Tiere jedes europäischen Landes der Union repräsentieren, mit denen sich die Menschen identifizieren können, und der Raum für eine kommerzielle Verwertung lassen, von Merchandising-Artikeln bis hin zu einem Filmprojekt, das Europa in einem coolen Kreaturen-Club vereint. Herzlichen Glückwunsch David!
Seit 1985 vergibt die ASIFA einen Preis für herausragende Leistungen in der Animationskunst. Der Preis wird jährlich an Personen oder Organisationen verliehen, die einen bedeutenden und innovativen Beitrag zur Förderung und Erhaltung der Animationskunst geleistet haben. In diesem Jahr wird damit in Stuttgart die tschechische Filmemacherin Michaela Pavlátová ausgezeichnet.