Alle Jahre wieder erstrahlt das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart in einem neuen Design. Farben und Motive stammen aus dem Festival-Trailer, den das ITFS zusammen mit einem regionalen Animationsstudio produziert. Studio Seufz hat uns ihr Konzept zum Film „Nackt ertappt“ präsentiert – und überzeugt. Lest hier, was es mit dem Trailer und den nackten Tieren auf sich hat.

  1. Was für Filme macht Studio Seufz? Habt ihr einen bestimmten Stil?

Da wir mit verschiedenen Regisseuren arbeiten, hängt bei uns der Stil immer davon ab, wer das Projekt leitet. Generell versuchen wir mit unseren Arbeiten emotionale und im besten Falle etwas aufwühlende Inhalte anzusprechen. Dabei verpacken wir jedoch das ganze in eine zugängliche Optik, um mit schweren Inhalten trotzdem zu unterhalten und ein breites Publikum erreichen zu können.

 

  1. Wie seid ihr auf die Idee für „Nackt ertappt“ gekommen? Was für ein Konzept steckt dahinter?

Es fing alles mit der einfachen Zeichnung eines nackten Frosches an, die uns ansprach. Dann kam uns die Idee, die Nacktheit auch auf andere Tiere anzuwenden, die alle unterschiedliche Emotionen des Trickfilms symbolisieren könnten. (Fast) alle sind erstmal peinlich berührt, in ihrer Verletzlichkeit vom Zuschauer „nackt ertappt“ zu werden – am Abend, für das große Festival, werfen sie sich dann jedoch in Schale und zelebrieren gemeinsam den Animationsfilm.

 

  1. Wieso sind die Tiere so menschlich? Wie würdet ihr den Stil des Trailers beschreiben?

Vermenschlichte Tiere haben eine lange Tradition in unserem Medium, aber auch in Fabeln und Märchen. Sie können symbolhaft verstanden werden, aber das Publikum kann sich trotzdem mit ihnen identifizieren, auch wenn sie besonders seltsam und hässlich aussehen.

Der Stil ist sehr minimalistisch und auf die Figuren fokussiert; Es gibt kaum Hintergründe oder andere, ablenkende Elemente. Dadurch setzt sich der Trailer auch von den bisherigen Ausgaben des ITFS ab, die stets durch aufwendige Technik glänzten. Wir versuchen durch obsessiven Minimalismus und mystische Absurdität aufzufallen und zu beeindrucken.

 

  1. Was ist das Schöne am Trickfilm? Hat man mehr Möglichkeiten als im Realfilm?

Im Animationsfilm hat man die Kontrolle über jeden Pixel im Bild, wovon ein szenischer Regisseur nur träumen kann. Man kann so unglaublich persönliche und fantasievolle Werke schaffen, da alles Visuelle aus einem selbst kommt. Nackte Tiere zum Beispiel.

 

  1. Was sind die nächsten Schritte bzw. wie geht ihr in der Produktion vor?

Wir haben die Figuren alle fertig designt und arbeiten momentan am Timing und bauen den Film grob zusammen. Damit können wir dann daran feilen, dass die Pointen, die bis dahin nur auf Papier und in unseren Köpfen existierten, auch tatsächlich funktionieren und der Film seine Wirkung entfalten kann.

 

  1. Wer ist an dem Trailer alles beteiligt?

Das Kernteam von Studio Seufz: Stefan Michel als Produzent, Benedikt Hummel und Anselm Pyta als Regisseure und Animatoren.

 

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