Dokumentation gibt es nicht, sagt Anca Damian. Die Animateure beim 48-Stunden Wettbewerb hoffen auf Schlaf und Kaffee. Das Team Schlossplatz-Reportage schaut mit Mechaniker Gerrit Filme. Und zum Schluss bleibt die Frage: Who killed Bambi?
Gerrit ist Festivalbesucher, Mechaniker auf 24-Stunden-Klappradrennen und der zweite Protagonist unserer großen Schlossplatz-Reportage.
“Dokumentation gibt es nicht.”
Sobald wir als Journalisten einen Schauplatz betreten, unsere Kameras aufstellen und Menschen ein Mikro ins Gesicht drücken, manipulieren wir. Wir ändern Zeit, Ablauf der Handlung und bearbeiten im Schnittraum Ton und Bild. Deshalb hat Anca Damian die Geschichte “Crulic. A path to beyond”, animiert erzählt. In dem Film hungert sich der rumänische Crulic in einem polnischen Gefängnis zu Tode, um seine Unschuld zu beweisen.
Für Damian stellt sich gar nicht die Frage, ob Trickfilm für ernste und politische Themen angemessen ist: “Animation ist mindestens so real, wenn nicht sogar ehrlicher, als Dokumentation”.
Müde Gesichter am zweiten Tag der Crazy Horse Session. Dafür ist Trickfilmmaskottchen Trixi auf den Bildschirmen erwacht. Bis morgen, zwölf Uhr, muss es laufen lernen. Werden die Teams rechtzeitig fertig?
Diese Frage brachte die Gemüter am gestrigen Panel, im Rahmen des Animatoin Production Day, zum kochen. Filmwissenschaftler stritten mit Journalisten und Produzenten um die Finanzierung, die Qualität und die Wahrnehmung von Trickfilmen in der Gesellschaft. Dabei wünschen sich doch alle das Gleiche: Dass Animation aus der Nische herauskommt.
