In Persona: Steven Appleby

Steven Appleby erzählt von seiner Studienzeit in London. Dort habe er von seinem Lehrer Quentin Blake gelernt, dass es nicht wichtig sei, brillant zeichnen zu können. Es komme vielmehr darauf an, dass die Bilder eine eigene Persönlichkeit besitzen. Die Zeichnungen von Steven Appleby haben diese eigenständige Persönlichkeit: ihren absurden Humor.

Appleby wurde 1956 im englischen Newcastle-upon-Tyne geboren. Nach einem Grafikdesign-Studium am Newcastle Polytechnic und einem Illustrations-Studium am Royal College of Art in London, gelang Appleby in den 1980ern mit der Comicreihe „Rockets Passing Overhead – the Annals of Captain Star“ der internationale Durchbruch. Aus seiner Liebe zu Science-Fiction sei dieser Comic entstanden, berichtet der Künstler. Aber auch in seine anderen vielseitigen Werke fließen oft eigene Erfahrungen und Leidenschaften mit ein, etwa bei seinem neusten Comic „Dragman“ (2020), dessen Protagonist zum fliegenden Superhelden wird, sobald er in Frauenkleider schlüpft. Bei dieser tragikomischen Auseinandersetzung mit Geschlechter- und Rollenbildern schöpft Appleby auch aus seinen eigenen Erlebnissen als Transgender-Person.

1997 entstand aus der Comicreihe „Rockets Passing Overhead – the Annals of Captain Star“ in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Pete Bishop eine Animationsserie. Mit Pete Bishop arbeitete Appleby über die Jahre oft zusammen, wie etwa bei „How to catch flu“ (2014). Der Kurzfilm entstand im Rahmen eines Forschungsprojektes zum Thema Grippeviren und soll die breite Öffentlichkeit über die Gefahren, die von der Grippe ausgehen, aufklären. Mit der Filmemacherin Linda McCarthy setzte der Künstler sein neuestes Filmprojekt „BOB BOBBIN and the CHRISTMAS STOCKING“ (2021) um. Steven Applebys künstlerischer und persönlicher Leitsatz „Sei du selbst und lass dich nicht in eine Ecke drängen“ scheint in all seinen Werken durch – ob als Filmemacher oder als Comiczeichner – und das ist eine großartige Inspiration für uns alle. 

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